Mit Sandalen in den Bergen laufen

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Für viele Läufer ist es kaum vorstellbar in Sandalen zu laufen, hat man sich damit allerdings mal beschäftigt, sollte diese Hürde genommen sein. 

The next step, laufen mit Sandalen in alpinem Gelände, lässt auch den ein oder die andere offenen und cityerfahrenen Laufsandalenfan zweifeln. Da gibt es doch speziell für die Berge die Traillaufschuhe mit verstärktem Zehenschutz, super Grippprofil, festem Halt und bunten Farben. Das alles hat die Sandale nicht und das ist auch der Grund, warum man im Berg nicht eins zu eins Laufen kann wie mit diesem Monstertruckschuhwerk. 

Was ist anders? Und warum und wann macht die Sandale Sinn?

 

Vorneweg, die folgenden Anmerkungen sind für Einsteiger im alpinen Sandalenlaufen. Die Könner können es auch schneller, höher, eleganter, ....

 

Wir fangen unten an. Bergauf klappt das Laufen wunderbar. Die Wege und Pfade sind oft mit vielen Wurzeln und Steinen dekoriert. Hier gilt es diese leichtfüßig zu umlaufen. Wenn es richtig steil wird geht man auch mal. Auf flachen Streckenabschnitten gilt das Gleiche. Da man sich im Gegensatz zu Trailschuhläufer _innen besser keinen Fehltritt leistet, läuft man vorsichtiger. Passt mehr auf und gibt acht, dass keine Wurzel oder spitze Steine auf der Landefläche der Sandale liegt. Bergab gilt es die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Dies führt dazu, dass man im Vergleich zum Downhill in festem Schuhwerk deutlich langsamer unterwegs ist. 

Hört sich alles erstmal nicht so toll an, langsamer, hochkonzentriert und ständig aufpassen. Aber genau das macht es aus. 

Durch die Nähe zum Boden fühlt man den Untergrund, reagiert sehr schnell auf Unebenheiten und gleicht aus. Dieses Reagieren bezieht sich nicht nur auf die Füße die sich bei jedem Schritt anpassen. Durch die sehr sensible Wahrnehmung, auch im Knie, Oberschenkel Hüfte, Rücken findet auch hier eine ständige Korrektur statt, so dass man zwar etwas langsamer den Berg runterkommt, aber auch mit weniger Verspannungen, harten Oberschenkel, Knieschmerzen oder was auch immer man sich bei einem längeren Downhill einfangen kann. Dank spezieller Laufsandalen, wie z.B. den Luna Oso's, hat man einen sehr guten Grip, (der erst bei Läufen durch den Schlamm oder Schneefeldern aufgibt. )

Wenn man es in den Bergen nicht so eilig hat, das Wetter passt, leichtes Schuhwerk gut findet und man etwas entspannter die Tour beenden möchte, ist die Sandale die erste Wahl. 

Allerdings sollte man sich langsam rantasten und erst mal auf gemäßigten Wegen sich bewegen um sicher zu werden. 

Und bitte bedenkt, die Erklärungsnot, die Trailschuhträger bei einer Rettungsaktion durch die Bergwacht haben, erreicht bei Sandalenträger nochmal eine ganz andere Dimension;-).  

In diesem Sinne, nicht zu viel zumuten und besser mal umkehren, bevor man sich in Gefahr begibt. Die Berge sind kein Ponyhof, kein Kindergeburtstag und noch nicht mal ein Spielplatz für die Großen. Und das gilt für Bergschuhträger, Trailschuhträger und Sandalenläufer. Rock the Rocks, oder so.